So richtig im Outback…

So richtig im Outback

Beim Vorbereiten unserer Reise standen zwei Tracks immer im Vordergrund: Simpson Desert und Canning Stock Route. Beides anspruchsvolle Offroadstrecken, von welchen wir mit Ehrfurcht Reiseberichte verschlungen hatten. Nun waren wir mitten in den Vorbereitungen für die Simpsondesert! Wir waren aufgeregt wie kleine Kinder und hatten auch eine gesunde Portion Respekt. Die gesamte Strecke welche wir kreuz und quer durchs Outback planten war über 2’000 km lang und würde uns so drei Wochen beschäftigen. Mit einem Auto voll Lebensmittel, Wasser und Diesel verliessen wir an einem Montagmorgen Alice Springs. Noch hatten wir ein paar Km Asphalt. Richtung Finke bogen wir auf eine Schotterstrasse ab und besuchten das Lambert Centre – der Mittelpunkt von Australien. Weiter ging es auf noch guter Strasse zum Mt. Dare Roadhouse. Dort deckten wir uns nochmals mit Diesel und den notwendigen Informationen ein. Ausserdem kauften wir das benötigte Permit durch die Wüste. In Dalhousie Springs gabs einen Nationalpark Camping mit einem natürlichen See. Der Clou ist, der See wird aus dem artesischen Becken gespiesen und hat so eine Wassertemperatur von 38 Grad. Bei einer Lufttemperatur von fast 40 Grad sieht Erfrischung anders aus. Aber Nachts ,unter dem Sternenhimmel ein Bad – traumhaft. 1’100 Dünen haben uns die nächsten Tage beschäftigt. Rauf und runter durch den roten Sand. Nicht immer im ersten Anlauf, manchmal mit Schaufel und Sandblech, aber immer aus eigener Kraft ging darüber. Staub in allen Ritzen, Schweiss und Fliegen… trotzdem fanden wir auf eine besondere Art eine unglaubliche Ruhe und Zufriedenheit auf der Strecke. Nachts unter dem Sternenhimmel, am Campfire zu sitzen und manchmal einfach zu sein… Die Strecke ist für Mensch und Fahrzeug anstrengend und so waren wir froh nach einer Woche in Birdsville einzufahren. Wer aber in diesem Outbackdorf Zivilisation erwartet wird enttäuscht. Tankstelle, kleiner Laden, ein Pub – es reicht zum auftanken und die nächsten Tage in Angriff zu nehmen. Nun ging es über den Birdsville Track weiter Richtung Marree. Diese Strecke hat uns richtig gelangweilt. Wir waren irgendwie immer noch in der Euphorie der Simpson Desert gefangen. Erst als wir uns in Marree einen Ruhetag gönnten, waren wir wieder aufnahmefähig. So kam der Genuss auf dem Oodnadatta Track langsam zurück. Wir stoppten in urigen Roadhouses wie Williams Creek für ein Kaffee oder kalte Cola und genossen die raue Cowboy und Truckeratmosphäre. Etwas enttäuscht hat uns das Pink Roadhouse in Oodnadatta – zu künstlich inszeniert. Ja nu, wir bogen eh ab weil wir einen Umweg über die Painted Desert machen wollten. Hier kamen unsere Sinne wieder voll auf die Kosten. Felsen in unglaublichen Formationen und Farben. Wir konnten uns fast nicht losreissen, dennoch zog es uns nach Coober Pedy. Wir freuten uns auf einen guten Supermarkt, eine Dusche und ein feines Nachtessen (welches wir uns als Belohnung versprochen hatten). Auch wenn vor der Minenstadt wieder Asphalt liegt – so ist trotzdem alles staubig und etwas heruntergekommen. Nichtsdestotrotz wir genossen die Tage, besuchten eine alte Opalmine und trafen Reisebekanntschaften. Unser weiterer Weg führt uns Richtung Süden auf den Googstrack. Nochmals ein paar Sanddünen, viel Staub und Schweiss, Sternenhimmel und tiefer Frieden. Als die nächste Stadt am Meer schon in Greifweite war, entschieden wir uns nochmals für eine Nacht in „Freiheit“. Am Rand vom Busch, bei einer Schaffarm parkten wir für die Nacht. Ein spannendes Gespräch mit dem Farmer rundete den Tag ab. Nun sind wir in Ceduna, geniessen alle Annehmlichkeiten des Campings, gehen gerne auf ein Coffee, schlendern am Strand oder schwingen die Fischerrute. Noch immer finden wir irgendwo Sand und Staub und wir denken zurück an die unglaublichen Tage. Nun lassen wir es etwas ruhiger angehen. Entlang der Küste erforschen wir die Eyre Peninsula und freuen uns langsam auf den Besuch aus der Schweiz – wir werden pünktlich in der Region in Adelaide sein.

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