Tandemdream

Vom März 2007 – Februar 2009 waren wir mit dem Tandem unterwegs!

Bald geht’s los! März 6th, 2007 Wow, der März ist angebrochen. Wir verbringen den letzten Monat mit Vorbereitungen und geniessen noch die vielen Einladungen. Das Kribbeln im Bauch nimmt von Tag zu Tag zu. Wir freuen uns, dass du an dieser Stelle unsere Reise mitverfolgst. Wir versuchen so oft wie moeglich unsere Erlebnisse zu schildern und auch mal Bilder hochzuladen. Also schau wieder mal rein und mach’s gut. tandemdream.ch

Auf los gehts los! März 30th, 2007 Puh, alle Kisten sind gepackt und verstaut. Morgen machen wir uns nun auf den Weg in das Abenteuer. Die letzten zwei Wochen gingen wie im Flug vorbei. Wir feierten noch eine tolle Abschiedsparty mit all unseren Familien und Freunden. Anschliessend stand die Wohnungsräumung auf dem Programm. Aber all das liegt nun hinter uns und wir sind bereit für das was kommt. Wir danken euch ganz herzlich für alles was ihr in den letzten Tagen für uns getan habt und für die vielen Geschenke die wir zum Abschied erhalten haben. Wir sind froh, solche Familien und Freunde zu haben die uns helfen unseren Traum zu verwirklichen. Der nächste Beitrag in diesem Blog wird dann bereits von unterwegs kommen… Liebe grüssen von den kribbeligen tandemdreamern

Frohe Ostern April 9th, 2007 Hallo zusammen Jetzt sind wir schon einige Tag unterwegs. Wir haben auf unserer Abschiedstour von Schattdorf ueber Seedorf, Seelisberg, Ennetmoos und Sachseln viele schoene Stunden und feine Essen erlebt. Danke allen die sich so viel Muehe fuer unser Wohl gaben. Auf dem Bruenig wollte uns dann der Petrus kurzzeitig einen Streich spielen. Aber wir haben dem Schnee getrotzt und sind trotzdem rueber. Ueber Thun und Fribourg sind wir nun bei schoenstem Wetter in Genf angekommen. Hier geniessen wir Ostern (leider ohne Schoggihase). Uns geht es sehr gut. Wir bekommen mit jedem Tag ein bisschen mehr das Outdoorfeeling. Morgen gehts dann ab ueber die Grenze nach Frankreich. Franzoesisch harzt noch ein bisschen, aber ich glaube wir kommen auch da noch rein ;-)) Nun noch einen heissen Tip: Mittwoch, 10. April 8.15 Uhr unbedingt Radio Central hoeren! Die wollen doch glatt ein interview von uns (kein scherz!)! so nun gruessen wir alle ganz herzlich tandemdream.ch

Bonjour! April 24th, 2007 wir sind total ueberrascht von dem wunderschoenen frankreich. unser ziel war, moeglichst schnell nach spanien an die waerme zu radeln. und jetzt erlebben wir sommer pur hier. wir haben schon eine richtig schoene radlerbraeune. ausser einem regnerischen abend und zwei sommergewittern haben wir sonnenschein. wir geniessen das leben draussen so richtig und das reisen ist sehr einfach bei diesem wetter. der erste teil des jakobsweg fuehrt uns via gebennensis von genf nach la puy. die paesse und huegel im rhonegebiet brachten uns ganz schoen ins schwitzen. wir mussten 2-3 mal taeglich von unten (ca. 200 m.ue.M.)bis nach ganz oben (ca. 1000 – 1400 m.ue.M.)klettern. dafuer wurde unsere kondition von tag zu tag besser. die kleinen doerfer mit den steinhaeusern, die vielen schloesser und die plateaus entschaedigten jeden schweisstropfen. in la puy, dem pilgermekka, legten wir einen ruhetag ein. wir besuchten die st. michelskirche, die auf einem spitzen lavaberg gebaut wurde. nach la puy fuehrt der jakobsweg auf dem via podiensis weiter. von nun an trafen wir taeglich einige pilger. wir moechten nicht wissen wie das hier in der sommersaison zu und her geht. durch das velay, ein erloschendes vulkangebiet gab es wieder einige paesse zu bewaeltigen. kurz vor so einem pass wurden wir von einem autofahrer angehalten. er stellte sich als journalist der lokalen zeitung vor und wollte uns fuer die naechste ausgabe fotografieren. im bergland rund um aubrac hatten wir einige faszinierende abfahrten in richtige schluchten. unten im flusslauf fand sich meistens ein altes kloster und ein doerfchen. wunderschoen, aber wie am ende der welt. im gebiet quercy hatten wir dann einige flache kilometer, die uns ueber hochebenen aus jurakalk fuehrten. auf den kargen flaechen weideten viele schafe. nun befinden wir uns im staedtchen condom, das im gascogne gebiet liegt. hier ist es sehr fruchtbar und wir radeln durch unendliche felder. von reben ueber rabs, erdbeeren und haselnuessen wird hier alles angebaut was irgendwann im gemuese- oder fruechteregal landet. es ist schoen zu sehen wie alles spriesst und blueht. nachdem wir nun schon fast 1500 km gemacht haben, geniessen wir ab und zu einen ruhetag wie heute. ein bisschen service am koerper und am tandem machen, sowie ein bisschen durch den ort schlendern. obwohl wir es kaum erwarten koennen wieder aufzusatteln und weiter zu radeln. unser naechstes grosses ziel ist saint-jean-pied-de-port. das ist der endpunkt des franzoesischen jakobsweg und liegt an den fuessen der pyrenaeen. das sind noch ca. 300 km. aber jetzt gehen wir erstmal ein glace schlecken. machts guet und au revoir.

buen camino! Mai 18th, 2007 wie oft haben wir in den vergangenen tagen diesen pilgergruss gehoert und zugerufen. immer wieder zauberte man sich so gegenseitig ein laecheln ins gesicht. der geist des caminos wurde bei jedem kilometer spuerbarer – und jetzt sind wir da in santiago de compostela. der weg dahin war harte arbeit aber zusammen mit vielen fuss- und radpilgern ein unvergessliches erlebnis. beim letzten bericht steckten wir noch in condom, frankreich. dort hatten wir spontan entschlossen fuer ein wochenende ans meer zu fahren. so zweigten wir in st. palais vom jakobsweg ab und fuhren nach bayonne. auf einem camping direkt am meer genossen wir ein wunderschoenes wochenende. zuerueck auf dem camino holte uns der regen ein. in st-jean-pied-de-port kamen wir ziemlich nass und verfroren an. morgen solls ueber die frisch verschneiten pyrenaeen gehen? mit hilfe holaendischer gastfreundschaft trockneten unsere sachen und zusammen verbrachten wir einen so tollen abend, dass am naechsten tag die sonne vom himmel strahlte. so nahmen wir den alt de ibaneta in angriff. noch zwei weitere paesse und die pyrenaeen waren bezwungen und spanien lag vor uns. der camino fuehrte uns nun durch verschiedenste landschaften. wir durchquerten navarra mit den vielen huegelketten, la rioja mit dem wein- und gemueseanbau. bei einem kloster gab es neben dem obligaten trinkwasserhahn auch einen hahn mit wein. an diese etappe mussten wir in logrono gleich einen ruhetag einlegen ;-)). durch kastilien-leon hatten wir dann mal eine lange, flache strecke vor uns. von vielen als schrecklich eintoenig beschrieben, genossen wir das einfache dahinradeln als abwechslung sehr. bald erreichten wir dann galicien wo unsere muskeln wieder mehr gefordert wurden. mit 1500 m ue. m. ist das cruz de ferro der hoechste punkt des caminos. hier legt man etwas aus seiner heimat nieder – was auch wir taten. so findet man bei diesem kreuz ein sammelsurium von gegenstaenden und jeder mit einer eigenen geschichte. vor dem grossen ziel santiago de compostela standen nochmals einige paesse auf dem programm. aber auch die ueberquerten wir und genossen jeweils das grossartige gefuehl wieder etwas erreicht zu haben. dann kam ploetzlich der tag an dem nicht mehr der weg das ziel ist sondern nur noch das ankommen zaehlt. wir haetten nie gedacht, dass das gefuehl so grossartig ist, wenn man endlich vor diese kathedrale in santiago rollt. wir brauchten einige zeit um zu realisieren, dass wir nun nach 2700 km da sind. nun geniessen wir zwei freie tage in dieser stadt voller pilger der verschiedensten nationen und voll vom spanischen flair. bereits in leon, burgos und logrono hat uns die spezielle atmosphaere der spanischen staedte verzaubert. endlich koennen wir auch wieder die kurzen hosen satteln. spanien zeigte sich uns nicht ganz von der sonnenseite. so hatten wir oft regen, kuehl und auch mal schneeraender an den passstrassen. bei 3 grad im zelt aufzustehen brauchte schon etwas ueberwindung. dafuer erlebten wir unglaublich herzliche begegnungen mit verschiedensten menschen. nun geht es fuer uns noch einige tage in spanien weiter bevor wir dann die grenze nach portugal ueberqueren. wir werden von der route her dem jakobsweg treu bleiben. diesmal halt einfach in die gegenrichtung der pilger. wir sind gespannt, was das naechste land fuer uns bereit haelt. liebe gruesse kathrin und philippe

das warm-up ist beendet! Juni 12th, 2007 unsere einfahrrunde ist nun definitv zu ende. wir sind in lissabon angekommen und bereiten uns auf den flug nach anchorage vor. schon wieder haben wir ein land entdeckt, das wir ganz bestimmt wieder einmal besuchen werden: portugal. fuer uns etwas wie ein riesiger schrebbergarten. tagelang fuhren wir durch taeler und ebenen an denen, fein saeuberlich jeder sein kleines feld mais, einige quadratmeter kartoffeln, paar reihen zwiebeln und zwei, drei orangen- und zitronenbaeume hegt und pflegt. der boden scheint allgemein nicht so viel herzugeben. so trafen wir auch wieder auf viele terrassen mit rebbergen. nachdem wir in frankreich so viele bluehende kirschbaeume sahen, durften wir in portugal auch mal ein feines znueni ernten. auch orangen frisch ab dem baum ergaenzten unsere mahlzeiten. ein echter genuss! die routenwahl durch portugal liessen wir vom wetter bestimmen. bei sonnenschein hielten wir uns eher oestlich ins landesinnerer und bei schlechterem wetter eher suedlich. so fuhren wir im zickzack nach dem grenzuebertritt in salvatierra ueber braga, vila real nach viseu. von dort machten wir uns dann auf den weg richtung kueste. kurz unterhalb figueira da foz hatten wir das meer in sichtweite. die landschaft hat sich nun voellig veraendert. durch dichte pinienwaelder fuehrte die strasse an der kueste entlang. durch wunderschoene doerfer und staedtchen aus weissen haeusern und voll vom pulsierendem leben. wir genossen das ferienfeeling sehr. in peniche goennten wir uns dann noch einige tage badeferien. der atlantik war noch etwas frisch, lud aber trotzdem zum schwimmen ein. an den noch fast leeren straenden genossen wir sommerliche temperaturen. mit wehmut nahmen wir dort abschied und steuerten lissabon an. nun sind wir hier und geniessen etwas die stadt. morgen steht dann das putzen der ausruestung und verpacken auf dem programm. dank gutem wetter werden aber auch diese arbeiten mit spass zu erledigen sein. wir schwanken im moment etwas zwischen dem abschiedsgefuehlen aus dem schoenen sueden und der vorfreude auf die neuen abendteuer im norden. drueckt uns die daumen fuer einen guten flug. wir werden uns wieder melden aus dem land der zwei b’s (bears and blackflies ;-)) liebe gruesse tandemdream.ch wir haben noch ein paar foeteli ergaenzt. viel spass.

auf dem highway von milepost zu milepost Juli 7th, 2007 nach drei wochen und ueber 1000 km fuehlen wir uns in alaska schon richtig heimisch. bei schoenstem wetter sind wir ueber die eisfelder des polarmeeres nach anchorage geflogen. das kribbeln war gross, als wir unsere erste etappe starteten. aber das radeln hier ist problemlos. inzwischen sind wir ueber den glenn-highway nach glennallen und dann entlang des tok-cut-off nach tok geradelt. dort goennten wir uns einen ruhetag. tok ist eigentlich ein knotenpunkt. aber ausser der grossen kreuzung, einem laden, cafes und paar haeuser gibts dort nicht viel. die ortschaften entlang der strasse sind allgemein sehr klein und die haeuser weit verstreut. aber genauso wie man sich das in alaska vorstellt. in tok sind wir dann auf den alaska-highway eingebogen. neben ein paar groesseren und kleineren motorhomes haelt sich der verkehr in grenzen. ab und zu mussten wir durch eine baustelle. bei einbahnbetrieb wird das tandem auf den pickup pilot-car geladen und wir duerfen hintendrauf mitfahren. sonst kann es auch mal sein, dass wir 30 km auf gravel (kies) bewaeltigen muessen. bei schoenem, warmem wetter geht das ganz gut. am abend hatten wir dann einen schoenen staatlichen camping an einem fluss. beim bad im kuehlen fluss wurde der ganze staub wieder abgewaschen. bei solchen etappen hat dann meistens auch die restliche ausruestung etwas noetig. so fuellt sich dann der abend aus. ab und zu backen wir auch noch brot am feuer, da halt nicht an jeder ecke einen laden ist. ja, so gibt es immer etwas zu tun. aber da es in alaska um diese jahreszeit 24 stunden hell ist, erscheint uns der tag auch viel laenger. manchmal vergisst man fast schlafen zu gehen. das passiert vorallem dann, wenn wir von campingnachbarn zu bier und/oder BBQ eingeladen werden. meistens gibt es dann noch znueni fuer den naechsten tag mit auf den weg. ihr seht, uns geht es wirklich prima hier. wir hatten im nordwestlichen teil sehr warmes und schoenes sommerwetter. jetzt sind wir in haines, einem kleinen staedtchen zwischen hohen bergen und dem lynn canal. hier an der westkueste ist es aehnlich wie an neuseelands „wetcoast“. dank dem regen gibt es spezielle waelder und die gletscher reichen bis ans meer. nach den weiten taelern eine voellig neue szenerie. die naechste tage werden wir mit einer faehre nach kanada fahren. bevor wir dann in prince rupert wieder an land gehen, werden wir stunden an der reeling stehen und nach walen ausschau halten. wenn wir gleich viel glueck wie mit den anderen tierarten haben, kann nichts schiefgehen. denn inzwischen haben auch wir unsere ersten grizzlies gesehen. auch sonst laeuft uns vom moose, ueber den fuchs bis zum hasen allerhand ueber den weg. im moment kreisen sogar einige weisskopfadler ueber unserem zelt und begluecken uns mit ihrer impossanten flugshow. so, das waere es wieder mal von unserer seite. wir geniessen jetzt noch etwas die zivilisation bevor es dann wieder in die weite wildnis geht. liebe gruesse tandemdream.ch

hello aus kanada August 18th, 2007 tut uns leid, dass wir uns so lange nicht mehr gemelet haben. aber die zeit vergeht fuer uns wie im flug. die faehrefahrt von haines ueber juneau nach prince rupert haben wir sehr genossen. wir sahen einige wale in weiter entfernung und ploetzlich tauchten ein paar orkas unmittelbar beim schiff auf. ein extrem eindrueckliches erlebnis. in prince rupert hatten wir dann wieder kanadischen boden unter den raedern. nochmals konnten wir ein paar tage wildnis am skeena river geniessen. wenig verkehr, schoenstes sommerwetter und einsame campingplaetze machten diese paar hundert kilometer zum topstart in kanada. kurz vor prince george spuerten wir die ersten zeichen der zivilisation wieder. wir stoppten fuer zwei naechte und genossen das stadtleben. bis williamslake war es bald geschafft und wir durften bei shirley aschwanden im b&b (www.bbcanada.com/10245.html) einziehen. hier traffen wir auch auf nancy. zusammen mit ihr fuhren wir mit dem auto ueber dawson creek nach jasper und banff. wir besuchten eine jam-session, sassen stundenlang am feuer, feierten 1. august, klapperten souvenierlaeden ab oder gingen fein essen. die nationalparks zeigten sich von ihrer besten seite. bei strahlendem sonnenschein erklimmten wir den lake kinnley und den lake agnes. fast taeglich liefen uns irgendwelche tiere ueber den weg. so hatten wir aus naechster naehe begegnungen mit hirschen, big horn sheeps und zu guter letzt auch noch mit grizzlys. es waren fuer uns zwei wunderbare wochen ferien. der anschliessende abschied war dafuer umso haerter. nancy fuer zurueck nach vancouver und auch wir machten uns wieder auf den weg. kaum einige kilometer unterwegs fuehlten wir uns wieder wohl und wussten, dass das tandemlen halt doch das richtige fuer uns ist. ueber 100 mile house fuhren wir nach lillooet ins fraser valley. der fraser river hat uns dann fuer einige tage begleitet. wer aber denkt entlang einem fluss zu radeln sei ein zuckerschlecken, der war noch nie im fraser valley. bei richtig heissem sommerwetter hatten wir ein hartnaeckiges auf und ab zu bezwingen. manchmal wussten wir nicht, ob der aufstieg oder die einmalige landschaft uns den atem stocken liess. einmal hatten wir noch gelegenheit einem powhow beizuwohnen. das ist ein tanzwettbewerb der indianer. die kostueme und der rhytmus der trommler beeindruckte uns sehr. nun sind wir in harisson hot springs angekommen. wir duerfen da bei einer philippinisch-schweizerischen familie wohnen, die wir in williamslake kennenglernt haben. wir duerfen da eine wunderbare gastfreundschaft erleben. solche momente bedeuten uns extrem viel und machen unsere reise zum erlebnis. weiter geht es fuer uns in wenigen tagen ueber die grenze in die usa. einmal mehr wartet ein neues land auf uns und wir freuen uns riesig es zu erkunden. die allesamt positiven erfahrungen mit amis laesst uns tolle wochen in diesem land erahnen. ihr werdet es von uns lesen… ebenso gibt es wieder einige neue fotos zum anschauen: liebe gruesse tandemdream.ch

hi folks September 12th, 2007 seit fast drei wochen kurven wir nun durch die usa. um einige hundert kilometer und viele nette begegnungen reicher machen wir heute in florence einen ruhetag. nein wir sind nicht in italy, auch in der usa gibt es ein nettes florence. in kanada haben wir nokch einen abstecher nach vancouver gemacht. der grenzuebertritt verlief dank unserem visum problemlos. nach bellingham fuhren wir auf einer langen bruecke nach wideby island. wir querten die insel in einigen tagen laengs. die strecke war teilweise entlang der kueste. so genossen wir abende mit bbq am strand. eine tolle zeit. mit der faehre ging es wieder aufs festland. in redmond besuchten wir noch die firma hilleberg und liessen unserem zelt neue reissverschluesse verpassen. schon lange hatten wir uns auf die zeit in spanaway gefreut. wir hatten steve vor langer zeit in alaska getroffen. er war mit dem wasserflugzeug unterwegs und hat uns spontan eingeladen ihn zu besuchen. nun durften wir seine gastfreundschaft geniessen. wir besuchten zusammen ein baseball game. leider hat „unser“ team verloren. ebenso lernten wir wakeboarden. das war echt cool. in zwei tagesetappen fuhren wir anschliessend an die pazifikkueste. durch den state washington und nun durch oregon. hier hat es viele tourenradler on the road. abends auf den hiker/biker-sites ist es wie in einer grossen familie. wir kochen zusammen, sitzen am feuer und planen die naechste etappe. da nicht alle die gleich langen etappen fahren wechseln die gesichter alle paar tage wieder. wir werden diese kuestenzeit nun noch einige tage geniessen. vermutlich machen wir nach san francisco einen abstecher ins inland. las vegas ruft! so, das wars wieder mal von unserer seite. wir wuenschen euch nach dem verregneten sommer einen warmen und trockenen herbst. liebe gruesse von den tandemdreamern

tandemdream in las vegas Oktober 22nd, 2007 wow, wir haben es geschafft und sind in las vegas eingefahren. aber beginnen wir von vorne. wir genossen noch ein paar hundert kilometer schoenste kuestenstrasse. als besonderes highlight erlebten wir den redwood nationpark und die avenue de giants. diese unglaublich riesigen baeume faszinierten uns. tausende jahre alt und mit mehreren metern durchmesser trotzen sie stuermen und waldbraenden. in mendocino legten wir bei doris einen ruhetag ein. wir genossen das kleine viktorianische staedtchen und besuchten eine holzkunstausstellung. mit einer feinen schoggitorte feierten wir philipps geburtstag. nun duesten wir in drei tagen nach san francisco. es war ein laessiges gefuehl die golden gate bridge zu befahren. wir spazierten entlang dem fishermens warf und fuehlten uns wie richtige touristen. eine kurze etappe brachte uns nach palo alto. dort genossen wir die gastfreundschaft von stephanie und david. am naechsten tag war dann der start fuer unser „las vegas projekt“ in sunnyvale gaben uns anne und forest noch die letzten tips auf den weg. ueber zwei huegelketten mit extrem steilen aufstiegen und abfahrten fuhren wir ins landesinnere. hey, es war wirklich steil, teilweise mussten wir schieben, auch bei den abfahrten. die temperatur war ueber 30 grad und als dann noch taranteln ueber die strasse liefen kamen wir wirklich ins schwitzen. campingplaetze gibt es auf diesere strecke keine. so ssuchten wir zeltplaetze irgendwo. einmal durften wir unser haeuschen bei einer fischzucht aufstellen. das war sehr interessant. nach vier harten tagen erreichten wir den yosemite national park. von den trockenen, heissen grasbergen gings nun in richtige berge. wir merkten es auch anhand den temperaturen. am naechsten tag war dann auch unsere strasse richtung tioga pass gesperrt. bald gabs entwarnung und der wetterbericht versprach sonnenschein. so nahmen wir den aufstieg auf ueber 3000 meter ueber meer in angriff. die naechte vor und nach dem tiogapass waren jeweils sehr kalt und teilweise lag noch schnee. es brauchte schon ueberwindung bei -7 grad aus dem schlafsack zu krichen. doch bald ging es meter um meter hinunter und es wurde deutlich waermer. in mitten einem inaktiven vulkankrater machten wir unseren 10’000sten kilometer. wir erreichten nun ein langes flaches tal. easy riding, dachten wir. aber nun machte uns starken gegenwind einen strich durch die rechnung. wir mussten uns mit halben tagesetappen zufrieden geben. beim abzweiger zum death valley konnten wir dem wind entfliehen. ueber den townespass tauchten wir ein in die wueste. wir wurden dauernd von leuten angesprochen. in einem klimatisierten auto ist es scheinbar unverstaendlich wieso man hier radelt. wir fanden es gar nicht so schlimm. ueber ein kleines minen-dorf shoeshone verliessen wir das tal des todes wieder. nun trennte uns noch eine bergkette von las vegas. wir uebernachteten kurz vor der passhoehe und erlebten nochmals ein gefrorenes zelt. das gefuehl in las vegas einzurollen war unbeschreiblich. wir bezogen fuer einige tage ein hotel. wir genossen den luxus von einem „richtigen“ zimmer, einem pool und einem unglaublichen zmorgenbuffet. tagsueber und nachts schlenderten wir durch die casinos. bestaunten die verrueckte architektur und schwelgten im lichtermeer. nach der anstengenden zeit davor genossen wir diese ferientage sehr. viel zu schnell ging die zeit vorbei. wir machen uns nun auf den weg zurueck zur kueste und los angeles. weiter bilder sind im netz, wir wuenschen viel spass! liebe gruesse tandemdream.ch

hola amigos! Dezember 17th, 2007 gemuetlich unter einem palmendach geniesse ich die sonne und schreibe diesen bericht. das ist mexico! wir haben unsere letzten wochen in der usa in vollen zuegen genossen. von las vegas nach los angeles sind wir auf der route 66 gefahren. die alte strasse ist fast am zerfallen. dementsprechend sind auch die doerfer am weg. da diese gegend pure wueste ist, war es eine richtige detektivaufgabe taeglich an wasser und an ein schlafplaetzli zu kommen. aber wir genossen diese abenteuerliche zeit. in los angeles durften wir einige tage bei familie und freunden von millie verbringen. wir erlebten einige sehr amuesante mexican-parties. zu thanksgiving waren wir dann in san diego eingeladen. auch dort verbrachten wir unvergessliche tage. wir besuchten das sea world und hatten unseren ersten surf-unterricht. nun rueckte der abschied von der usa immer naeher. wir fuehlten uns bereits etwas wie zu hause und das radeln war wirklich purer genuss. an einem bewoelkten tag machten wir uns auf den weg nach mexico. unser umweg zur grenzstation tecate wurde belohnt und wir erhielten eine aufenthaltsbewilligung von 180 tagen. mexico ist anders! gleich nach der grenze wird das offensichtlich. wir brauchten einige tage um uns an alles neue zu gewoehnen. so ist in den meisten doerfern nur die hauptstrasse geteert, alles andere ist erde. die auswahl in den laeden ist nur noch ein bruchteil zu der usa. wohin das auge blickt ist abfall, alte autos oder sonstige ruinen. die strassen sind sehr eng, aber meistens wird recht ruecksicht auf uns genommen. natuerlich gibt es auch viel positives zu berichten aus dem neuen land. an einem stuermischen regentag fanden wir unterschlupf in einem einsamen restaurant. am abend durften wir dann sogar unser zelt zwischen den tischen aufstellen. da die zeltplaetze sehr rahr sind, suchen wir uns jeweils ein haeuschen mit nettem vorgarten und fragen um zelterlaubnis. bisher wurden wir noch nie abgewiesen. auch landschaftlich hat die baja california viel zu bieten. es gibt ganze waelder mit riesigen kakteen. das schaut dann aus wie in einem richtigen wild-west-film. dann gibt es wieder oasen mit lagunen und palmen. in san ignacio hatten wir unsere eigenen dattelpalme neben dem zelt. das war eine echte bereicherung fuer unseren menueplan. je weiter suedlicher wir nun auf der baja radeln umso besser erschlossen, aber auch touristischer wird es. wir sind nun in loreto, einem eigentlich verschlafenem fischerdorf. der staat mexico versucht hier ein zweites acapulco zu gruenden – mit maessigem erfolg. wir geniessen auf jedenfall die gute infrastruktur hier. fuer uns geht es nun noch ein paar hundert kilometer bis la paz. ausser einer groesseren ortschaft nichts als wueste. das heisst wasser und essen fuer mehrere tage einzukaufen und dann ab ueber die sierra giganta. wir hoffen, dass wir dafuer mit zeltplaetzlis unter diesem absolut gigantischen sternenhimmel belohnt werden. in la paz werden wir uns mit priska und klaus treffen und so richtig ferien machen. wir wuenschen euch allen friedliche weihnachten und einen guten rutsch ins neue jahr. liebe gruesse tandemdream.ch

¡hola amigos! Februar 3rd, 2008 ciudad consticion, eine kleine stadt auf der baja california. ohne charme aber mit einem anstaendigen supermercado. 220 kilometer wueste lag noch zwischen uns und la paz. wir kauften wasser und vorraete fuer 2 tage ein und fuhren vollbeladen los. 30 kilometer rollten wir durch eine endlose ebene. sanat rita, ein doerfchen mit einer loncheria und ein paar haeusern lag am weg. die sonne stand nun schon hoch am himmel. mit dem lockeren rollen war es dann vorbei. immer wieder ging es steil in ausgetrocknete flusstaeler hinunter und genauso steil auf der anderen seite hinauf. so kamen wir recht ins schwityen. um die mittagszeit war natuerlich weit und breit kein schatten vorhanden. der nachmittag verlief gleich weitter, trockene flusstaeler und unzaehlige kakteen am strassenrand. wenn dann noch ein gaqucho auf einem pferd am horizont auftaucht, fuehlten wir uns wie im wildwestfilm. in gedanken wir der velohelm zum cowboyhut und das tandem zum rassigen pferd – pfffff – was ist das? ein pferd mit plattfuss? da hatte sich wieder ein stacehl von einer kaktee in unser hinterpneu gebohrt. am strassenrand flickten wir den schlauch und 20 minuten spaeter waren wir wider unterwgs. rechtzeitig zum feierabend tauchten ein paar haueser beiseits der strasse auf. wir suchten die zufahrt und fragten beim wersten bewohnten haus um eine moeglichkeit das zelt aufzustellen. ein wortschwall prasselte ueber uns herab. wir entnahmen, dass es kein problem ist neben dem haus zu selten. wir erzaehlten mit unseren einstudierten saetzen was wir machen und wurden mit grossen augen angeschaut. der mann machte sich wieder an die arbeit sein auto zu waschen und seine frau haengte waesche – alltaegliche rollenverteilung in mexico. wir sattelten unser „pferd“ ab und stellten das zelt auf. mit schrecken stellten wir fest, dass unser „pferd“ schon wieder lahmt – anhaenger platt, hinterrad platt und vorderrad platt. da sind wir wohl tuechtig durch die dornen getrabt. fuer uns hies das noch nichts mit feierabend. um den ersten hunger zu stillen machte ich tortillas mit nutella und bananen. das tat unseren nerven gut. beim durchchequen der schlaeuche zaehlten wir acht loecher! da wir nur noch fuenf flicke hatten war improvisieren angesagt. ein flick behielten wir noch als reserve fuer den morgigen tag. die restlichen halbierten wir. nach dem flicken der schlaeuche unterzogen wir die pneus einer gruendlichen pruefung. mit einer pinzette zogen wir unzaehlige stacheln heraus. viele wurden durch die kevlarschicht im pneu gestopt. aber einige waren so stark, dass sie bis zum schlauch durchdrangen. es dunkelte schon als wir uns ans znachtkochen machten. unsere gastgeber zuendeten noch das aussenlicht an, so dass wir unsere stirnlampen fuer einmal nicht brauchten. beim abwaschen wurden wir mit einem tollen sonnenuntergang belohnt. in diesen moment ist die welt dann wieder in ordnung und zusammen mit dem gastgeber lachten wir ueber unser loecher. nach dem „buenas noches“ schluepften wir ins zelt. kurze zeit spaeter waren wir eingeschlafen – morgen frueh kraeht bestimmt wieder irgendwo ein hahn der uns aus dem reich der traeume zurueck holt. das war nun ein tag von vielen die wir erleben duerfen. langweile kennen wir eigentlich nicht mehr. uebrigends, wir sind nach diesem tag noch gut nach la paz gekommen. dort haben wir eine einem bikeshop eine „jumbopackung“ veloflicke gekauft! unser ziel war den heiligabend in todos santos zu verbringen. wir erreichten das dorf an der westliceh kueste der baja am 23. dezember. so blieb uns noch genug zeit zum uns in weihnachtsstimmung zu bringen. wir stellten unsere zelt beim b+b las casitas auf. am 24. dezember schlenderten wir durchs dorf und kauften allerlei leckeres fuer das nachtessen ein. in der nacht besuchten wir die messe. die kirche war bis auf den letzten plat besetzt. wir mitten in den mexikanischen familien. bei der freidensbekundung wurden wir wie selbstverstaendlich von allen seiten umarmt und gedrueckt. wir fuehlten uns unglaublich geborgen. mit diesem gefuel legten wir uns ins zelt. am morgen wurden wir noch von der besitzerin des b+b’s zu einem wunderbaren fruehstueck eingeladen. es waren einfach perfekte weihnachten. zurueck in la paz konnten wir bald priska und klaus begruessen. wir genossen zusammen wunderbare ferientage. zuerst im b+b el angel azul, dann in unserem gemieteten casita in mulege und im zelt an den schoensten straenden der welt;-)) aber am besten schaut einfach die fotos an ferien mit priska und klaus nach unseren ferien setzten wir mit der faehre von la paz ans mexikanische festland nach mazatlan ueber. nach 17 stunden fahrefahrt kamen wir ziemlich geraedert an. wir kaempften uns durch den stadtdschungel und quartierten uns in einem billigen hotel ein. nach dem wir dem stadtverkehr entflohen waren, konnten wir auf die autobahn abbiegen. richtig, in mexiko ist radfahren auf den mautpflichtigen autobahnen erlaubt und es ist richtig angenehm. die autobahnen sind in einem perfekten zustand, auf dem pannenstreifen ist ausgiebig platz zum raden und der verkehr ist sehr schwach da die maut fuer den durchschnitts mexikaner zu teuer. Ach ja, fuer radfahrer ist die autobahn natuerlich gratis! so sind wir einige tage regelrecht durch die dschungelhafte kuestengegend geflogen. nach einer woche waren wir in puerto vallarta. hier quartierten wir uns bei unseren mexikanischen gastfamilien ein. philippe lebt bei einer alleinstehenden frau in einem schoenen apartment mit eigenem pool! er wird regelrecht mit feinem essen verwoehnt. ich wohne zwei strassen weiter mit vier weiteren studenten bei einem aelteren ehepaar. auch ich habe nichts zu beklagen und geniesse es bekocht zu werden.zwei wochen schule hatten wir geplant, es gefaellt uns so gut, dass wir noch eine woche verlaengert haben. die schule ist recht anstrengend und fordert uns auf eine ganz ungewohnte weise. am morgen haben wir drei stunden grammatik und am nachmittag noch 2 stunden konversation. zu hause heisst es dann hausaufgaben machen und das gelernte gleich an den gasteltern ausprobieren. manchmal brummt uns ganz schoen der kopf vom verben konjugieren, dann hilft nur ein kuehles cerveza! so das wars wieder von uns. wir stuerzen uns jetzt in unsere letzten tage an der schule bevor dann am samstag wieder der alltag mit radeln los geht. wir freuen uns auf jedenfall wieder darauf und sind gespannt, was wir mit unseren neuen sprachkentnissen erleben. eines ist fuer uns klar, nach der ersten skeptik haben wir uns laengst an mexiko gewoehnt und es gefaellt uns unglaublich gut. ¡hasta luego! Katharina y Felipe

adios mexico März 16th, 2008 seit vier monaten sind wir in mexico und trotzdem ueberrascht uns dieses land jeden tag neu. in den letzten wochen durchradelten wir die verschiedensten landschaften. nach dem abschluss der schule in puerto vallarta gings vom meer zurueck in die berge. drei tage lang beschaeftigen wir uns mit steigungen bis zu 20%. das bedeutete trampen, ghirmen, schieben, trampen…. teilweise hatten wir ueber stunden eine durchschnittsgeschwindigkeit von 6.5 km/h. die temperaturen waren sehr sommerlich und so vergossen wir viel, viel schweiss. in guadalajara machten wir pause und besuchten die koloniale altstadt. wir wohnten bei verwandten „meiner“ familie von puerto vallarta. wir lernten domino spielen und praktizierten viel spanisch. weiter ging es nun ueber grosse hochebenen. wir waren die ganze zeit in einer hoehe von ca. 2000 m ueber meer. in dieser gegend wird recht intensiv landwirtschaft betrieben und es hatte riesige felder mit zuckerrohr oder algaven. die kleinen staedte haben sehr viel charme und ueberraschten uns immer wieder mit schoenen parks und kirchen. die unterschiede sind jedoch sehr gross. waehrend einige orte einen gewissen wohlstand und ordnung aufweisen sind andere, wie zum beispiel, san juan de los lagos total chaotisch. diese stadt ist ein mexikanischer wahlfahrtsort. die gassen platzen aus allen naehten. es hat pilgere, haendler, bettler, touristen und und und. fuer uns stand als naechstes highlight la ciudad mexico auf dem program. ueber toluca, der hoechsten stadt mexicos (2650 m ue M) fuhren wir in den vorort cuernavaca. dort hatten wir die einladung eines velofahrers und genossen ein haus mit pool und dienstmaedchen. das zeigt auch, dass velofahren zum spass vorallem in der upperclass populaer ist. fuer die aermere bevoelkerung ist das fahrrad nur ein billiges transportmittel. zwei tage spielten wir backpacker in der vermutlich groessten stadt der welt. uns beeindruckten die riesigen alten gebaeude und fuer 20 rappen fuhren wir mit der metro kreuz und quer durch die stadt. ziemlich geschafft kehrten wir nach cuernavaca zurueck. einmal mehr hiess es abschied nehmen. fuer uns ging es weiter nach oaxacva. wir fuhren weite strecken auf den autopistas und kamen recht gut vorwaerts. langweilig wurde es uns jedoch nicht. obwohl unsere etappenziele immer zwischen 1300 und 1700 m ueber meer lagen, machten wir taeglich um die 1500 hoehenmeter. auch die unterkuenfte waren sehr vielfaeltig. so zelteten wir mal in einer mehrzweckhalle, im hinterhof eines ladens oder in einem privaten garten. auch die hotelzimmer varierten vom stundenhotel mit nightclub bis zu kleinen haeuschen mit kueche. ihr seht, mexico erfordert viel flexibilitaet. in oaxaca trafen wir per zufall ralph und pat. dieses radlerpaaerchen lernten wir in alaska kennen. auch sie haben das ziel bis nach argentinien zu radeln. waehrend stunden erzaehlten wir uns die geschichten der vergangenen monate und diskutierten ueber suedamerika. da wir die naechsten tage die gleiche route vor uns hatten, trafen wir uns immer wieder. wir genossen dieses zeit sehr. geografisch ging es nun vom inland hinunter an die kueste. nach der langen zeit in den angenehm kuehlen bergen machte uns die hitze an der kueste ganz schoen zu schaffen. dafuer sahen wir wiedermal dichtes, saftiges gruen und die vielen mangobaeume bescherten die perfekte staerkung wahrend der tage. heute waere eigentlich unsere koenigsetappe auf dem plan gestanden. von 450 m hinauf auf 2110 m ueber meer. perfekt motiviert und vorbereitet sind wir um viertel vor fuenf aufgestanden. in der daemmerung um sechs waren wir bereits am radeln. wir kamen jedoch nicht weit. an der zahlstelle der autopista wurde uns der zugang verweigert. nach langer und heftiger diskussion mit den polizisten wurden weitere verantwortliche hinzu gezogen. wir merkten, dass unsere argumente keine wende brachten. so hatten wir die idee auf ein pickup zu verladen und unsere weiterfahrt mit dem tandem hinter der naechsten kurve, ausserhalb der sicht der polizisten neu zu starten. wir stoppten das naechste pickup und fragten um mitnahme. alles lief nach plan. die polizei half uns sogar aufladen – nur hatte ein polizist unser vorhaben durchschaut und wies den fahrer an uns keinesfalls vor dem ende der autopista auszuladen. so sassen wir hinten auf diesem pickup und rasten den berg hinauf und alles klopfen an die fahrerkabine konnte den fahrer nicht umstimmen. am ende der mautstrasse entschuldigte sich der pflichtbewusste mexikaner, wir bedankten uns trotzallem fuer die fahrt und rollten die letzten kilometer nach san cristobal de la casa. so sind wir nun ueberraschend zu einem zusaetzlichen ruhetage gekommen und geniessen das suesse nichtstun. nach dieser pause werden wir die letzten zwei radeltage in mexiko verbringen und die grenze nach guatamala ueberqueren. dort heisst unser naechstes ziel dann quezaltenango. ich bin sicher, auch in guatamala warten neue erlebnisse auf uns. in diesem sinne ¡hasta luego!

natur pur in zentralamerika April 26th, 2008 zwei kleine erdbeben, eine rauchwolke ueber einem aktiven vulkan, ein kleiner tornado der durch ein erdnussfeld fegt… zentralamerika zeigte uns ganz neue seiten der natur. aber keine angst, wir sind wohlauf und diese kleinen naturdemonstrationen gehoeren fuer die einheimischen hier zum alltaeglichen. mexico wollte uns einfach nicht gehen lassen. so beschehrte uns eine magen-darm-geschichte einen laengeren aufenthalt in comitan. dafuer erlebten wir dort auch die eindruecklichen prozessionen und kreuzgaenge in der karwoche. wieder fit starteten wir in die guatemalischen berge. einen tag fuhren wir ca. 80 km ein enges tal hinauf. es war unglaublich gruen und die ersten kaffeeplantagen saeumten den weg. die indigene bevoelkerung traegt fast ausschliesslich ihre traditionellen trachten. dies ergibt ein wunderbares landschaftsbild mit farbtupfen. fuer quetzaltenango hatten wir einen ruhetag eingeplant. als wir in der stadt auf hotelsuche waren, ertoente hinter uns ploetzlich ein hopp-schwiiz. wir stoppten augenblicklich. rolf und regula moser leben mit ihrer familie seit 22 jahren in guatemala. wir durften eine wunderbare zeit mit ihnen verbringen. von a bis z wurden wir verwoehnt. ich sage nur butterzopf, racelette, schweizer schoggi…. eine nacht verbrachten wir bei jose-luis und pilar, freunden von mosers. dort besichtigten wir zwei fincas und sammelten unsere ersten reiterfahrungen. die zeit ging viel zu schnell vorbei und wir mussten abschied nehmen von unglaublich lieben menschen und ihrem kleinen paradis. fuer uns ging es weiter an den lago atitlan. ein wirklich schoener see umgeben von vulkanen. wie viele andere reisenden wurden auch wir von antigua verzaubert. die vielen einstoeckigen bunten haeuser, gepflasterte gassen und die vulkane mit ihrer geometrischen form geben einfach ein perfektes bild. ueber einen sattel ging es zwischen den vulkanen durch bevor wir abtauchten in die heisse ebene. am naechsten tag stand der grenzuebertritt nach el salvador auf dem programm. dank einem abkommen zwischen den zentralamerkanischen laendern sind die grenzformularitaeten recht einfach. meistens kann ich die formulare inkl. unterschrift gleich fuer beide ausfuellen waehrend philippe sich die haendler und geldwechsler vom hals haelt. die kueste von el salvador ist voll von unterschiedlichsten pflanzen und baeumen, es ist ziemlich huegelig und vorallem heiss. fuer uns hiess das meistens um 4.00 uhr tagwache, so dass wir um 5.00 uhr beim ersten tageslicht starten konnten. wer jetzt an kuehle morgenfrische denkt, der liegt falsch. meistens war es um 25 grad als wir los fuhren. um 7.00 uhr ist dann die 30 grad grenze schon ueberschritte und das thermometer steigt wacker an bis am mittag. so machten wir ab dem mittag wenn moeglich siesta in einem hotelzimmer mit klimaanlage oder wenigstens ventilator. der wasserverbrauch an solchen tagen ist riesig. wir drinken bis zu sechs liter wasser. aber dank den vielen kleinen laedelchen am strassenrand ist die versorgung kein problem. honduras haben wir im schnellzugstempo durchreist. die landschaft mit den vielen erdnussfeldern war auch eher unspektakulaer. nun sind wir bereits in nicaragua. hier ist es wieder gruener und huegeliger. aber immer noch sehr heiss und windig. heute geniessen wir einen ruhetag in granada. das staedtchen liegt wunderschoen am riesigen lago nicaragua. morgen beginnt dann wieder die fruehschicht. noch gut 1000 km liegen vor uns nach panama city. wir duerfen uns auf ein paar kuehlere naechte freuen, da san jose auf gut 1000 m liegt und wir einen pass von 3300 m zu ueberqueren haben. in panama werden wir uns dann weiter in der schwuel-heissen klimazone bewegen. vom schattigen parkbaenkli aus dem warmen granada senden wir euch liebe gruesse kathrin & philippe

saludas de quito Juni 2nd, 2008 costa rica, die schweiz von zentralamerika zog uns gewaltig in den bann. Der optische unterschied nach der grenze von nicaragua war gross. alles schien wesentlich gepflegter, die landschaft gruener und endlich rueckten auch wieder einige berge in sichtweite. in cañas beschlossen wir die heisse kueste wieder mal zu verlassen und machten uns auf den weg zum lago arenal. ueber unzaehlige huegel gings durch dichten regenwald. fremde vogelstimmen unterhielten uns. es war sehr anstrengend aber unheimlich schoen. am abend stellten wir unser zelt am fusse eines aktiven vulkanes auf. nach dem eindunkeln konnten wir das feuerwerk bestaunen. es war sehr eindruecklich die gluehenden steine und die leuchtende lava zu beobachten. die ganze nacht hoerten wir das rumpeln. am morgen wurden wir vom affengekreische geweckt. leider wollte sich keiner dieser gesellen vor unsere kamarea wagen. der naechste tag war dann nochmals einer von der harten sorte. steile aufstiege zwangen uns ab und zu zum schieben. am abend hatten wir dann fast 2200 hoehenmeter in den beinen. aber auch an diesem tag hielt uns die traumhafte landschaft bei laune. an einem sonntag morgen machten wir uns mit vielen hobby-radfahrern auf den weg ueber den cerro del muerto. Kurz vor der passhoehe machten wir feierabend und uebernachteten in einem holzigen cabaña. bei kuehler morgenluft – das war eine besonderes gefuehl fuer uns – nahmen wir den gipfel in angriff. das dessert war dann die abfahrt von 3350m auf 700m. die strasse war total neu und somit der downhill ein riesiger genuss. unten im tal empfing uns dann jedoch wieder die schwuele hitze. die naechsten tage fuehrten uns durch riesige ananasfelder. mit viel handarbeit werden die fruechte geerntet und in der “del monte” fabrik verarbeitet. in der letzten nacht in costa rica goennten wir uns wiedermal ein zimmer mit klimaanlage. so nahmen wir ausgeruht die grenze nach panama in angriff. in panama wurde die landschaft wieder eintoeniger. wir waren froh, als sich die panamericana nach zahlreichen huegeln wieder mal ans meer windete. wir genossen eine wunderbare nacht am strand mit einer warmen meeresbrise. an einem sonntagmorgen war es dann soweit, wir starteten zu der fahrt ueber den panama kanal. verschiedene geschichten geistern in der radlerszene herum. von “die Puente Americano ist fuer fahrraeder verboten” ueber “ihr bekommt einen begleitschutz der polizei”. naja wir fuhren einfach drauflos. von polizei war weit und breit nichts zu sehen. so genossen wir diesen besonderen moment und machten sogar in der mitte der bruecke einen fotostop. in panama city suchten wir uns ein angenehmes hotel fuer die naechsten tage. neben dem reinigen der ausruestung stand auch ein besuch der miraflores schleusen auf dem program. die riesigen frachtschiffe sind einfach beeindruckend. bald stand der flug nach quito auf dem program. wie gewohnlich gab es am flughafen einige diskussionen ueber unser gepaeck, aber wir wissen inzwischen auch wie wir uns wehren muessen. der flughafen quito liegt mitten in der stadt. es war ein komisches gefuehl tief ueber der stadt die landebahn anzufliegen. bei uns ging alles glatt – die schrottreife maschine der ibera neben der landebahn hatte wohl eine andere geschichte… wir quartierten uns im hostel villa nancy ein. die besitzerin ist eine schweizerin und liess uns bald heimisch fuehlen. quito liegt auf 2800 meter ueber meer. nach einigen tagen hatten wir genuegend rote blutkoerperchen um nicht bei jeder treppe ausser atem zu kommen. wir hatten uns ein anklimatisationsprogramm zusammengestellt. so gingen wir ein bisschen wandern oder bikten auf 4500 meter ueber meer. wir hoffen, dass wir nun bereit sind fuer die anden. morgen gehen unsere ferien zu ende und wir schwingen uns wieder aufs tandem. unser naechstes groesseres ziel heisst cuenca. hasta luego

berg auf, berg ab… Juni 24th, 2008 am 3. juni packten wir in quito wieder unsere sachen aufs tandem. eine stadt wie quito zu verlassen ist immer sehr anstrengend und zeitraubend. bergauf kaempften wir tapfer gegen kleinbusse und lastwagen, hielten brav an den ampeln die immer auf rot schalten wenn wir in die naehe kommen und verschlossen unsere ohren um bei dem staendigen gehupe nicht taub zu werden. dann oeffnete sich die tuer zum wirklichen ecuador. huegel, berge und vulkane standen uns spalier. die landschaft ist in viele kleine felder eingeteilt, die in unterschiedlichen gruen oder braun toenen schimmern – eine riesige patchwork-decke. auf und ab gings auf einer hoehe von 2500 – 3600 m nach cuenca. das ist wohl die schoenste staadt ecuadors. wir legten einen ruhetag ein und schlenderten durch die altstadt. die getankte energie konnten wir in den naechsten tagen gut gebrauchen. die topografie war unglaublich anstrengend und oft fuehrte die strasse in ein tal um den fluss zu ueberqueren und dann auf der anderen seite wieder hinauf. dank dem unglaublich guten wetter genossen wir diesen krampf trotzdem. immer wieder erleben wir kleine, besondere geschichten. so entdeckten wir eines tages auf einer baustelle ein arbeiter mit der kultigen ska-muetze. wir haben sofort angehalten und ein foto mit ihm zusammen gemacht. er hatte keine ahnung was fuer ein modehit er da traegt. auch haben wir am 13. juni kurz vor locja unseren 20’000 km gefahren. in solchen momenten gehen die vergangenen monate wie ein film durch den kopf. am abend feierten wir dann mit einem extrafeinen nachtessen. in macara, dem grenzort von ecuador und peru, legten wir nochmals einen ruhetag ein. in dem dorf gibt es nichts besonderes zu sehen, aber das war genau richtig fuer unsere mueden muskeln. laut informatien soll die kommende strecke flach und oede werden. ganz ungewohnt hatten wir am ersten tag bereits vor dem mittag 100 km auf dem tacho. wir fanden dann sogar eine abkuerzung in den naechsten groesseren ort. dass eine abkuerzung nicht unbedingt schneller ist, haben wir an diesem tag erfahren. die 30 km waren naehmlich naturstrasse. es fehlten einige bruecken und so holten wir uns ziemlich nasse fuesse. einige weitere tage fuhren wir am rand der sechura wueste. dort hatte es armselige doerfer und das einzige gruen waren die bewaesserten reisfelder. aber es kam noch besser, irgendwann hatte es wirklich nur noch steine, sand und unsere strasse. wir sind froh, dass wir wieder in die berge und ins gruene zurueck koennen um unseren augen wieder mehr abwechslung zu gewaehren. aber zuerst stoppten wir in trujillo bei lucho der ein casa de ciclista fuehrt. eigentlich wollten wir nur kurz bleiben. aber wie alle anderen radreisenden vor uns erging es auch uns – wir blieben haengen. morgen wollen wir nun aber wirklich los und zweigen von der kueste richtung inland ab. Noch einige fakten zu den letzten wochen. das viele auf und ab brachte uns einen neuen geschwindigkeitsrekord 85.5 km/h! auf der strecke von quito nach macara haben wir auf 900 km ueber 15’000 hoehenmeter erstrampelt. und in diesem sinne geht es wohl jetzt weiter in den anden. wir freuen uns auf die kommende zeit die uns wieder ganz neue erlebnisse bereit haelt. liebe gruesse tandemdream.ch tandemdream im hoehenrausch Juli 30th, 2008 es ist 15.00 uhr. die berge sind in warmes nachmittaslicht getaucht. ansonst ist es eher kuehl. es weht eine frische brise. wir sind bereits ueber 6 stunden unterwegs. kurve um kurve schlaengelt sich die schotterstrasse schon den ganzen tag bergauf. und dann hinter einer kurve taucht sie auf, die grosse gelbe tafel: abra huayrajasa 5059m. wir juchzen, fallen uns in die armen und koennen es kaum glauben. noch nie im leben waren wir auf ueber 5000 meter ueber meer. wir essen eine ganze tafel schokolade und vergessen alle muehe der vergangenen stunden. wir sind definitiv im hoehenrausch. wir wollen vor dem sonnenuntergang noch ein paar kilometer abfahrt schaffen – also machen wir uns auf den weg. 10 kilometer weiter finden wir ein windgeschuetztes zeltplaetzli. uns bleibt gerade noch eine halbe stunde sonnenschein. zum znacht kochen und zeltaufstellen. beim zaehneputzen setzt schon die daemmerung ein und wir koennen dem thermometer zuschauen wie es richtung 0 grad sinkt. da gibt es nur eines: dick eingepackt, ab in die schlafsaecke. die kappe wird tief ueber die ohren hinuntergezogen. schlafen auf 4800meter ist so eine sache fuer sich. wir sind gut anklimatisiert und haben ausser leichten kopfschmerzen und der „normalen“ atemnot keine beschwerden. trotzdem ist der schlaf nur oberflaechlich. am morgen verharren wir im zelt bis es hell wird. das zmorgen wie brot und honig haben wir vorsorglich gleich in den schlafsack mit eingepackt. tatsaechlich sind sogar die wasserflaschen im innenzelt dick gefroren. als die sonne kommt wagen wir uns nach draussen. es wird gleich ein bisschen „waermer“. bald machen wir uns auf den weg. das ist eines der vielen erlebnisse welche uns peru taeglich beschert. von trujillo am meer haben wir den weg richtung sierra eingeschlagen. durch die „entenschlucht“, eine lange und unendlich enge schlucht, fahren wir nach huaraz. uns nahmen die schneebedeckten berge richtig den bahn. einige tage spaeter machten wir dann unsere ersten erfahrungen mit radeln auf ueber 4000 meter. gerade auf teilweisen schlechten schotterstrassen ist das sehr anstrengend. beim aufstieg auf unseren ersten 4800er-pass mussten wir einiges schieben. bei der duennen luft kann man einige hundert meter schieben, halten, und wieder zu atem kommen. zusammen mit der kaelte braucht das viel energie. aber die unglaublich schoenen landschaften und naechte, wenn auch schlaflose, am fusse eines gletschers entschaedigt fuer alles. fuer einige hundert kilometer bis huancavelica hatten wir dann asphalt unter den raedern. nach unseren 5000er radeln wir wieder ans meer. pisco in allen reisefuehrer als buntes koloniales staedtchen geruehmt, begruesst uns als riesige baustelle. vor einem jahr gabs hier ein starkes erdbeben. 3 minuten veraenderte das leben aller leute hier. wir erfahren, dass es 4 montate dauerte bis es wieder strom und wasser gab. auch heute leben noch viele menschen in zelten oder baracken von hilfsorganisationen. von den schoenen kolonialbauten ist nichts uebrig geblieben. wir haben auf unserer reise schon einiges an armut gesehen. sei es die landbevolkerung in den bergen, ohne wasser und strom haussen sie in kleinen lehm- oder steinhuetten. minenarbeiter die ueber alle ohren kohlenschwarz sind und vom alter her wohl noch in die schule gehoeren wuerde. viel denken wir hier ueber die lebensumstaende der menschen nach und fuehlen uns oft hilflos. und trotz den schwierigen umstaenden sind viele peruaner stolz auf ihr land, ihre kultur und ihre vergangenheit. ein part der vergangenheit konnten wir in nasca bewundern. nach drei tangen „wuestenradeln“ erreichten wir die hochebene von nasca. die strasse fuehrt mitten durch die beruehmten glyphen durch, aber es ist vom boden aus ueberhaupt nichts zu sehen. erst beim flug mit einem sportflugzeug sind die figuren deutlich zu erkennen. wer und warum diese riesigen bilder gestaltet wurden ist auch heute noch unklar. wir machen uns nun wieder auf den weg in die berge. die geschichte von peru wird uns noch eine zeit begleiten den unser naechstes ziel ist cusco und machu picchu… liebe gruesse tandemdream.ch

ein highlight nach dem anderen…. September 16th, 2008 eines morgens, wir sind in abancay, und es regnet in stroemen. aber da hilft nichts, wir muessen weiter. dick eingepackt machen wir uns auf den weg. die strasse fuehrt wieder mal auf einen pass ueber 4000 meter. nach einigen stunden sind wir durch und durch nass, mit der hoehe wird es auch immer kuehler. der verkehr ist spaerlich, doch irgendwann haelt ein lastwagenfahrer und hat erbarmen mit uns. „richtung cusco? si, si!“ flinke haende helfen uns alles einzuladen und auch wir nehmen unter der plane auf einer ladung keramikplaettli platz. es ist stockdunkel und eine lange achterbahnfahrt beginnt. erst nach vier stunden haelt der camion bei einer tankstelle. als die plane geoeffnet wird, scheint uns die sonne ins gesicht. wir steigen aus und muessen uns erstmal orientieren. wir sehen, dass wir mindestens drei tagesetappen geschafft haben und etwa 50 km vor urubamba liegen. diese strecke nehmen wir noch in angriff. der aufstieg ueber einen kleinen pass geht recht gut. bei der abfahrt bremsen uns zwei plattfuesse aus. so ist die sonne schon hinter den bergen verschwunden als wir total verfroren ins erste hostal einziehen. die halbwarme dusche vermag uns nicht zu waermen. so entscheiden wir uns auswaerts etwas warmes zu goennen. um die ecke finden wir ein kleines familienrestaurant. der chef erkennt sofort unser problem und stellt uns zwei tassen heissen und stark gesuessten tee vor. heute erscheint uns das einfache tagesmenue mit suppe, ein zaehes plaetzli und trockenreis wie ein festmahl. so rueckt die welt wieder ins rechte licht. am naechsten tag gehts weiter nach ollanta. dort gibt es eine zwischenstation der voellig ueberteuerten perurail von cusco nach machu picchu und dementsprechend viele touristen. wir waehlen fuer uns einen alternativen inka-trail. so stehen wir eines morgens an der plaza und warten auf einen bus nach st.maria. der erste, klapprige bus ist bereits voll. aber der chauffeur und sein gehilfe sind bereit etwas dazu zu verdienen und bieten uns einen platz in der fahrerkabine an. auf dieser atemberaubenden strecke ist das ein besonderes vergnuegen. in st. maria treffen wir auf einige andere gringos und so chartern wir zusammen ein combi, der uns ueber st. theresa ans ende der strasse bringt. von dort laufen wir waehrend zwei stunden entlang der eisenbahnschienen nach aguas calientes. muede von dieser reiserei fallen wir ins bett. am naechsten morgen machen wir uns bei dunkelheit auf den weg zum machu picchu. an einem schoenen platz, etwas oberhalb der ruinen, schauen wir den sonnenaufgang und lassen uns von der mysthischen stimmung in den ruinen gefangen nehmen. trotz teurem eintritt und vielen touristen ein erlebnis, das wir nicht missen moechten. zurueck in ollanta setzen wir uns wieder aufs tandem und radeln durch ein schoenes tal und ueber einen pass nach cusco. in der wirklich angenehmen stadt goennten wir uns einige ruhetage. ein weiterer 4000er pass bildet das tor zum altiplano. waehrend mehreren tagen radeln wir auf dieser hochebenen mit gruen-gelbem bueschelgrass und lamaherden richtung titicacasee. dieser tiefblaue, riesige see bietet einen unglaubhlich farbigen kontrast. nun hiess es fuer uns, nach 2.5 monaten abschiednehmen von peru. wir hatten ein wahnsinnig schoene, aber auch anstrengende zeit in diesem land. so reisten wir etwas wehmuetig in bolivien ein. am ersten etappenort copacabana machten wir eine pause und besuchten die isla del sol. mit einer mehrstuendigen bootsfahrt fuhren wir auf die wunderschoene insel. auch am naechsten tag stand eine bootsfahrt auf dem programm. auf einem klapprigen holzfloss mit aussenbordmotor ueberquerten wir den titicacasee an der engsten stelle. es folgten weitere radlertage auf dem altiplano. uns faszinierte immer wieder wie sich das licht im verlauf des tages veraenderte. eines vormittages standen wir dann auf 4100m, am rande eines kraters und schauten hinunter auf den dampfenden hexenkessel la paz. trotz fahrradverbot rollten wir ueber die autobahn relativ friedlich hinunter ins zentrum. nach einigen tagen hatten wir diese chaotische stadt richtig lieb gewonnen. das leben, der markt, die freizeit, alles spielt sich auf der strasse ab und ist voellig unstrukturiert. einzig die schlechte luft machte uns etwas zu schaffen. so keuchten wir ganz schoen als wir wieder auf el alto hinauf trampten. wir gewannen auch jeden einzelnen kampf gegen die minibusse und rollten bald wieder unbeschwert uebers altiplano. wir genossen jeden kilometer asfalt, da wir wussten, ab hauri ist wieder schluss damit. dank einem strassenbauprojekt rollte der erste tag jedoch ganz gut. wir konnten das halbfertige strassentrasse benutze und schafften es so in ein kleines nest namens tambo tambillo. wir wussten von anderen radlern, dass es dort keine hospedaje gibt, aber dass man in der oertlichen telefonzentrale unterschupf bekommt. und so war es dann auch. in einem kleinen raum, einzig mit einem telefon ausgestattet durften wir windgeschuetzt unsere matten und schlafsaecke ausbreiten. mit den telefonbenuetzern gab es lustige und interssante gespraeche und so erlebten wir wieder einmal richtig suedamerikanisches dorfleben. die naechsten kilometer waren dann nicht mehr so lustig. das strassenbauprojekt war noch nicht so weit fortgeschritten und wir musste die urspruengliche, sandige piste benutzen. sand ist zum tandemfahren ganz und gar unpraktisch. immer wieder versanken wir, mussten absteigen und mit aller kraft das gefaehrt wieder freischieben. aber wir hatten nur ein ziel und als wir unser sack und pack ueber den letzten pass schoben und unsere augen die unglaubliche weisse flaeche wahrnahmen, wussten wir fuer was all die muehe war. der salar de uyuni lag uns zu fuessen. der groesste salzsee der welt, umgeben von bergen und vulkanen liegt weiss glitzernd unter dem stahlblauen himmel. unbeschreiblich. ueber eine rampe fuhren wir hinaus auf die flaeche, die sich wie hartgefrorerer schnee anfuehlt. wir wollten auf die insel incahuasi die nur 40 km vom festland entfernt ist, aber von dort aus nicht sichtbar ist. so versuchte philippe mit hilfe unseres kleinen kompasses, der seitlich einer trillerpfeife montiert ist, moeglichst geradeaus richtung sueden zu fahren. ganz ohne anhaltspunkt am horizont ein nicht ganz einfaches unterfangen. man kommt sich unendlich klein und verloren in dieser ebene vor. gluecklich erreichten wir die kleine insel und genossen einen freien nachmittag. als zweiradfahrer darf man das refugio von don alfredo benutzen. wir genossen den abend und sonnenuntergang als alle jeeps mit touris wieder abgefahren waren und eine angenehme stille einkehrte. fuer die fahrt ans festland nach uyuni folgten wir einer jeepspur, das macht die navigation wesentliche einfacher. nochmals gabs 30 km naturstrasse. wir konnten waehlen: die strasse mit argem wellblech oder eine sandige spur parallel zur strasse. beides machte uns nicht gluecklich. so war fuer uns beim erreichen der wuestenstadt uyuni klar – die naechsten 260 km auf sand lassen wir aus. und so stiegen wir letzte nacht in den zug nach villazon, dem grenzort zu argentinien. ab hier soll es nun wieder asfalt geben. morgen gehts ueber die grenze und dann werden wir sehen wie es in unserem 17. reiseland rollt… liebe gruesse tandemdream.ch

primavera in argentinien Oktober 21st, 2008 in salta genossen wir eine tolle zeit im casa de ciclistas. zusammen mit anderen radlern tauschten wir geschichten und erfahrungen aus. fuer uns hiess es bald wieder abschied nehmen. bei schoenstem wetter machten wir uns auf den weg. die naechsten tage erblickten wir immer wieder zeichen des fruehlings. besonders sichtbar war das, als wir den „el infiernillo“ bezwangen. die „kleine hoelle“ ist en pass von gut 3000 m ueber meer. bei der abfahrt wurde es mit jedem meter gruener, die baeume schossen und es hatte blumen am strassenrand. auch unser zelt trocknete wieder nachdem es letzten morgen noch von einer dicken eisschicht ueberzogen gewesen war. bis la rioja hatten wir dann einen langen abschnitt wueste zu durchqueren. das bedeutet lange etappen, gegenwind und entoenigkeit. aber halt, so schlimm wars gar nicht, den die wueste lebt: papageie in allen farben flogen uns um die koepfe und hasen, fuechse und sogar eine gruppe emus querten vor uns die strasse. in la rioja feierten wir philippes geburtstag und wir genossen die schaetze von argentinien wie wein und fleisch, durch das valle fertil ging unser weg weiter. regelmaessig ueberschritten wir dabei die 100 km-marke. ein besonderer stop war in vallecito. das ist ein wahlfahrtsort fuer alle die viel auf der strasse unterwegs sind. der ursprung ist eine geschichte einer mutter die in der wueste verdurstet ist. das kind an ihrer brust jedoch ueberlebte. so bringen die leute an diesem ort und an vielen bildstoecklis entlang den strasse wasser als gabe und bitte fuer eine gute reise. das bild von den kreuzen und rundherum jede menge petflaschen war fuer uns zuerst recht gewoehnungsbeduerftig. die kirche in argentinien lehnt diese ganze sache ab, uns beeindruckte aber wie wichtig dieser ort den argentiniern ist. weiter ging unser weg in die wichtigste weinregion mendoza. in der stadt machten wir pause und erholten uns mit einer guten flaschen wein von den vielen windigen kilometern. auch die naechste grosse stadt san rafael liegt im weingebiet. hier sind die bekanntesten champagnerlieferanten wie bianchi. das preisnieveau dieser saeftchen ueberstieg leider unser budget und so bestaunten wir vorallem das impossante betriebsgebaeude sowie der pikfeine rasen. wir getrauten uns jedoch nicht zu fragen ob wir darauf campen duerfen. nun gings zurueck in die berge, die auslaefern der anden. wir erfreuten uns an den verschneiten gipfeln. in dieser gegend befinden sich auch die wichtigsten skigebiete des landes. leider ging die skisaison bereits letzten monat zu ende. nach malarguee erwischte uns dann der erste sturm. zum glueck hatte es nur wenig verkehrt denn wir brauchten die ganze strassenbreite. in einem kleinen dorf durften wir das zelt etwas windgeschuetzt neben einem haus aufstellen, geschlafen haben wir trotzdem nicht sehr viel. erst gegen mittag des naechsten tages wurde es etwas besser. aber das wetter blieb wild und unbestaendig. eines nachmittags donnerte es kraeftig aus dunklen wolken und ein gewitter mit hagel trieb uns ins zelt. bald beruhigte sich alles wieder und wir planten einen neuen streckenrekord. von chos mala bis las lajas sind es 170 km durchs nichts. wir packten die herausforderung. total auf den felgen erreichten wir unser ziel. wir fragten bei der polzeistation nach einem guten platz zum zelten und durften kurzer hand den rasen hinter dem polizeigebaeude benutzen. gut bewacht hatten wir eine erholsame nacht. die geschichte mit sicheren zeltplaetzen geht noch weiter. im naechsten ort bot ein militarist uns hilfe an und so verbrachten wir zwei naechte in seinem garten. fuer uns sind solche begegnungen sehr interessant. wir erfahren in den gespraechen viel ueber das leben, die probleme oder traeume der enheimischen. die argentinier haben eine sehr freundliche und angenehme art die uns einfach wohlfuehlen laesst. auch die weitere reise war gepraegt von gastfreundschaft. wir campten auf einer estancia von 7000 ha nutzflaeche mit x-tausend kuehen und geissen. nun bogen wir ab von der ruta 40 in die „siete-lago-ruta“. eine gegend die auch die schweiz argentiniens genannt wird. durch taeler und waelder gehts entlang von seen, immer begleitet von weissen gipfeln. heute jedoch koennen wir das nicht so richtig geniessen – es schneit naehmlich draussen. aber wir hatten wieder mal glueck. das dorf san martin ist ein teurer ferienort wie etwa zermatt. ein hostel hatte erbarmen mit uns und wir duerfen somit den luxus eines geheizten zimmers zu einem massiv reduzierten und fuer uns tragbarem preis geniessen. nun hoffen wir dass der wetterbericht recht hat und morgen wieder die sonne blinzelt. die vorstellung durch die frischverschneite bergwelt zu radeln loest bereits wieder ein kribbeln in den beinen aus… liebe gruesse aus dem land in dem das aprilwetter im oktober stattfindet. kathrin & philippe

auf der carretera austral November 27th, 2008 tiefverschneite berge, seen und waelder – wir fuehlten uns wie zuhause. die strasse fuehrte von san martin de los andes durch zwei nationalpaerke nach bariloche. wir wurden verwoehnt mit schoenem wetter und den tollsten zeltplaetzen abseits der strasse. bariloche ist das touristenzenturm dieser region und dementsprechend busy. Wir erlebten hier die agressivsten autofahrer seit langem. so suchten wir bald wieder den weg raus in die natur. die idyllische landschaft begleitete uns noch eine ganze weile. el bolson gefiehl uns extrem gut. das kleine staedtchen ist bekannt fuer aussteiger und hippies. der geist ist besonders am woechentlichen marktag noch spuerbar. die stadt esquel war fuer uns die letzte station vor der carretera austral. wir vesuchten nochmals unser gepaeck zu reduzieren und stockten andeseits unsere vorraete auf. so verabschiedeten wir uns 25 km spaeter vom asfalt und gewohnten uns langsam ans geholper. je naeher wir der chilenischen grenze kamen umso deutlicher wurde ¬7þ uren des vulkanausbruches im letzten mai. dicke ascheschichten lagen immer noch auf den feldern und am strassenrand. der wind wirbelte alles auf und dir ganze gegend huellte sich in eine graue wolke. das erste doerfli in chile, fulaleufu, ist noch im wiederaufbau und wirkte recht „triste“. so zogen wir gleich weiter. bei schoenstem wetter genossen wir die ersten tage auf der carretera austral. wir gewohnten uns ans langsame vorwaertskommen auf der schotterstrasse und fanden das radlen auf der carretera gar nicht so wild. dann kam der naechste tag, starker regen setzte ein und hoerte nicht mehr auf. wir radelten den ganzen tag durch dichten regenwald, der uns bei diesem wetter total duester und gespenstisch erschien. am mittag fanden wir keinen schaermen und so kochten wir unsere suppe direkt neben der strasse. nur fuer einen kurzen moment waermte uns die suppe auf. pflotsch-nass suchten wir uns ein zeltplatz. zum glueck entdeckten wir eine kleine estancia. wir durften im holzunterstand unser zelt aufstellen und am feuer unsere kleider trocken. der regen hoerte auch am naechsten tag nicht auf. wir machten uns weiter auf den weg. gegen mittag, schon wieder bis auf die haut durchgenaesst, bezogen wir ein einfaches hostel. wir genosssen einen nachmittag am holzofen. doch der regen blieb und auch die temperaturen fiehlen noch weiter in den keller. an diesem tag fanden wir zumindest ein huettchen fuer die mittagspause und es regnete uns fuer einmal nicht in die suppe. am abend erreichten wir wieder ein kleines dorf. das erste hotel sah nicht besonders einladend aus, aber aus dem kamin stieg rauch auf und das verhiess gutes. beim zimmerbezug hinterliessen wir eine nasse spur auf dem flur. auch dort legten wir alles um den holzofen aus um wenigsten am morgen wieder trocken starten zu koennen. am morgen mussten wir die aguen nicht oeffnen um nach dem wetter zu schauen, die tropfen haemmerten weiterhin auf das blechdach. als auch aus den schuhen immer noch wasser der letzten tage tropfte sank die laune und wir beschlossen einfach zu bleiben. so verbrachten wir einen ganzen tag vor dem holzofen und fragten uns etliche male was wir hier eigentlich tun. am spaeteren nachmittag wandelte sich der regen in schnee und wir sahen schon einen weiteren holzofentag vor uns. der naechste morgen ueberraschte uns nicht mit blauem himmel, aber immerhin war der regen in niesel uebergegangen und so konnten wir unseren weg nach coihaique fortsetzen. dort quartierten wir uns wieder in ein hostal ein. meistens sind das familienhaeuser die einfach ein, zwei zimmer vermieten. man teilt kueche und bad und am abend sitzen alle zusammen vor dem TV. uns hat diese atmospaehre sehr gut gefallen und man bekommt viel vom alltagsleben mit. der wetterbericht versprach viel gutes wetter uns so starteten wir wieder. und tatsaechlich hielten uns die berge vom campo hielo norte die regenwoken vom leib. wir hatten eine unglaublich schoene zeit. durch unbewohnte taeler, ueber huegel, entlang von seen waren die regentage bald vergessen. auch dass die strasse ziemlich rauh war und wir viele steigungen nur mit schieben bewaeltigen konnten war in diesen momenten zweitrangig. wir fuehlten uns so frei und unbeschwert in dieser einsamkeit. in cochrane, dem naechsten versorsungszentrum, wollten wir wieder ein ruhetag einlegen. der wetterbericht versprach jedoch nichts gutes und so fuhren wir gleich weiter um wenigsten noch ein, zwei trockene tage nutzen zu koennen. auf diesem stueck von 250 km nach villa o’higgins gibt es keinen hotels, keine restaurants, keine laeden. mit essensvorrat fuer sechs tagen machten wir uns auf den weg. die landschaft wurde wilder und rauher und das wetter kaelter. etwa auf dem halben weg wird der mitchellfjord mit einer faehre ueberquert. wir verpassten natuerlich die mittagsfehre und mussten ueber fuenf stunden warten. da es wiedermal regnete und es eben gar nichts gibt dort, setzten wir uns in die kleine holzkapelle um die zeit trocken und windgeschuetzt verbringen zu koennen. ja und irgendwann erreichten wir dann villa o’higgins. hier ist die strasse nun zu ende und ein abenteuerlicher grenzuebergang nach argentinien mit schiff und „radwandern“ wartet auf uns. aber erst quartierten wir uns auf dem camping ein und feierten zusammen mit zwei irischen radlern, deutschen backpackern unseren sieg ueber die carretera austral. fuer uns waren die letzten drei wochen etwas vom intensivsten wasr wir auf dieser reise erlebt haben. die gefuehle sind ununterbrochen achterbahn gefahren. vielfach sind wir ueber sieben stunden auf dem rad gesessen, haben durchschnittsgeschwindigkeiten von knapp 9 km/h erreicht, haben ueber steigungen von 21% geflucht die auch schiebend fast nicht zu bewaeltigen sind, besorgt beobachteten wir die unglaubliche abnutzung unserer bremsen bei regenwetter und es gibt angenehmers als am morgen in eiskalte nasse kleider zu schluepfen. aber die natur zog uns immer wieder hoch, wir hatten herrliche zeltplaetze, ein blick auf die gletscher die schimmernd am bergang kleben und die welt rueckte wieder ins rechte licht, selbst fuenf stunden am warmen holzofen sitzen kann ungeahnte positive gefuehle ausloesen. schlussendlich sind wir gluecklich, haben wir es auf diese strasse gewagt, aber auch froh, dass wir es hinter uns haben. praesident pinochet hat den bau dieser strasse aus militaerstrategischen gruenden veranlasst und uns so ein zugang zu einer faszinierenden landschaft geschaffen. ja eben, nun sitzen wir in villa o’higgins, einem kleinem doerfli am ende dieser strasse und warten auf das boot das und in die naehe der argentischen grenze bringt. die geschichte von diesem uebergang erzaehlen wir euch dann im naechsten bericht. liebe gruesse und einen friedlichen advent wuenschen euch Kathrin und philippe

tierra del fuego Dezember 30th, 2008 wieder mal klingelt der wecker. Wir haben am faehreanleger am lago o’higgins uebernachtet. schnell packen wir unsere sachen zusammen und besteigen das schiff. das wetter ist hervorragend und so geniessen wir die fahrt auf dem verschlungenen see mit bewaldetem ufer und schneebergen im hintergrund. wir legen bei der estancia candelario mansilla an. diese estancia erinnert uns nicht an die grossbetriebe die wir in argentinien gesehen haben, es scheint eher wie ein bergbauernbetrieb dessen leute versuchen in dieser gegend irgendwie zu ueberleben. der steile weg hinauf zum haus zeigt uns schon mal was wohl am naechsten tag auf uns wartet. wir duerfen in der naehe unser zelt aufstellen. die 80-jaehrige grossmutter hat im holzofen brot gebacken, wir kaufen eines ab und freuen uns ueber das frische brot und sie ueber den zustupf in die haushaltskasse. am abend geniessen wir ein grosses lagerfeuer und sinnieren ueber das leben hier, ohne strom, ohne telefon, nur woechentlich ein schiff nach o’higgins, aber ein ort mit unglaublich viel ruhe und zufriedenheit. auch am naechsten morgen stehen wir beizeiten auf. wir koennen unsere taschen bei der estancia lassen, da am nachmittag ein gepaecktross an den lage desierto geht. wir sind froh, die kommenden 22 km nur mit tandem und anhaenger bewaeltigen zu muessen. sie ersten 15 km gehen recht gut zum schieben. einzig bei einem bach war die bruecke weg geschwemmt und wir mussten durch das eiskalt wasser. am mittag standen wir beim offiziellen grenzstein chile-argentinien. nun wurde der anstaendige wanderweg zum gaesschen mit hindernissen. ueber baumstaemme, schlammloecher, tiefe graeben und baeche hiefte philippe das tandem. ich folgte mit dem anhaenger, den wir mittels zwei stecken zur schubkarre umfunktioniert hatten. ziemlich geschafft erreichten wir das nordufer des lago desierto. die schmerzenden fuesse erfrischten wir im kalten wasser, aber was uns wirklich huehnerhaut brachte war der wolkenlose fitz roy der am anderen see-ende trohnte. als gegen abend das schiff kam, war von unserem gepaeck und den pferden noch nichts zu sehen. wiedermal spuehrten wir, dass hier in suedamerika die uhren etwas anders ticken. mit fast zwei stunden verspaetung kam der tross an. die pferde waren sehr nervoes und es hatte einige probleme gegeben unterwegs. wir untersuchten rasch unser gepaeck, es schien die abwuerfe heil ueberstanden zu haben. einzig unser aromat-buechsli hat eine tiefe delle davongetragen. nochmals genossen wir eine schoene schifffahrt im atembereaubenden abendlicht. am anderen ufer stellten wir bei der erstbesten gelegenheit das zelt auf und legten uns muede schlafen. der naechste morgen wollten wir eigentlich gemuetlich angehen, aber ein schwarm muecken trieb uns zur eile und jagte uns regelrecht nach el chalten. el chalten ist ein kleines touristisches dorf, dass vielen bergsteigern als basislager fuer die besteigung von fitz roy und den umliegenden bergen dient. es herschte aufgrund des tollen wetters eine aufgekratzte stimmung und auch wir wagten uns an kleine hikes um den imposanten fitz roy von allen seiten zu bewundern. das wetter und die windverhaeltnisse waren weiterhin gut und so starteten wir wieder unseren radelalltag. der erhoffte rueckenwind blieb zwar aus aber wir kamen trozdem gut voran. so standen wir nach 1 ½ tagen am abzweiger nach el calafate. der seitenwind hatte uns schon mal einen vorgeschmack gegeben was uns jetzt erwartete. mit knapp 10 km/h strampelten wir auf flacher strasse gegen die front. philippe musste mehr als einmal den notausgang ins kiesbett waehlen. wir wussten, dass wir in den naechsten tagen die gleiche strecke zurueck gehen und uns dann dieser wind wohl kraeftig anschieben wird. an diesen gedanken gklammert erreichten wir el calafate. hier wartet bereits das naechste highlight auf uns: der perito moreno gletscher. auch wir standen eines fruehen morgens vor dieser eiswand. die zunge erstreckt sich ueber 14 km und die abbruchkante, die in einen see ragt, misst bis zu 50 m. immer wieder brechen riesige zacken ab und fallen unter gtoese in den see. wir koennen uns an diesem schauspiel fast nicht satt sehen. in den naechsten einsamen tagen quer durch die pampa sprechen wir immer wieder ueber diese eindruecke. das ist gut so, denn wir koennen etwas aufmunterung gebrauchen den der wind spielt wiedermal gegen die regeln. an tagen, an denen man ueber 10 km weit die strasse vor sich sieht und man weiss, dass man diesen punkt erst in einer stunde erreichen wird, bracht es diese guten bilder die man vor dem inneren auge hochladen kann und so etwas die laune befluegeln. aber wir packten auch dies und landeten an einem stuermisch tag auf einem camping ausserhalb rio gallegos. der platz ist in einer mulde und mit vielen baeumen umgeben. das zelt steht total ruhig nur das wuetende fauchen des windes raubt uns manchmal den schlaf. die stumdurchtosste pampa zieht sich weiter bis rio grande auf tierra del fuego. gut 200 km vor ushuaia machen wir nochmals einige tage pause und erledigten die weihnachtseinkaeufe. unsere gefuehle befinden sich nun definitv im wechselbad. einerseits moechten wir unser ziel ushuaia so bald wie moeglich erreichen und anderseits versuche wir das ende noch etwas vor uns herzuschieben. so vertagen wir die abfahrt aus rio grande immer wieder. als wir uns los rissen und wieder auf dem tandem sassen, konnte uns jedoch nichts mehr bremsen. beim geplanten tagesziel in tolhuin stoppten wir nur kurz bei einer leckeren baeckerei um frisch gestaerkt noch einige kilometer weiter zu kommen. in einer abgegrasten schafweide stellten wir unser zelt auf und ein gaucho wuenscht uns gute nacht. wir schliefen nur unruhig. die gefuehle haben vom wechselbad auf die achterbahn gewechselt. am naechsten morgen steht noch ein kleiner pass auf dem programm. unsere gedanke jedoch sind nicht hier auf dieser strecke sondern irgendwo in den letzten 21 monaten. unzaehlige momente blitzen uns durch den kopf und machen uns halb schwindlig. nach einer kurve taucht die bucht von ushuaia vor uns auf. wir rasen die steilen gassen hinunter und stehen wie unter schock am beagle-kanal. die traenen laufen uns uebrs gesicht. wir wissen nicht was im moment staerker ist, die erleichterung, die trauer oder alles zusammen. wir klammern uns wohl wie ertrinkende aneinander. es dauert eine ganze weile bis wir uns wieder gefasst haben. noch ganz benommen steuern wir einen supermercado an und kaufen was uns gerade in die haende faellt. mit vollgepackten taschen und ohne worte fliegen wir fast ueber die letzten 30 km ans wirkliche ende der strasse. erst als wir bei diesem bekannten schild stehen loest sich die benommenheit und pure freude verstroemt in uns. wir lassen den champagnerkorken knallen und geniessen das bad in den von unserer begeisterung angestecken touristen. immer wieder stehen wir mit fremden leuten fuer ein foto vor diese tafel. endlich koennen wir dann doch noch einen ruhigen moment an diesem ort geniessen. auf einem kleinen camping in der naehe lassen wir uns nieder und versuchen etwas ruhiger zu werden. jedenfalls schlafen wir nach einer weiteren flasche wein wie engel. das wetter am naechsten tag gibt uns einen vorgeschmakc auf die sogenannten vierjahreszeiten-tage. beim abraeumen scheint die sonne, beim fahren regnet und schneit es und bald blinzelt wieder die sonne. auf dem rueckweg nach ushuaia kauften wir nochmal tuechtig ein, schliesslich ist heiligabend. wir geniessen einen stillen aber gemuetlichen abend auf dem campingplatz. die tage hier in ushuaia sind immer noch sehr mit emotionen beladen, mal schreien wir vor freude und wiederum kullern ein par traenen die wangen runter. es braucht wohl noch einige zeit bis wir das alles realisieren koennen. 29’606 km zeigt unser tacho an, das sind unzaehlige momente, eindruecke und schweisstropfen. wir blicken stoz auf unsere weg zurueck und sind froh diesen schritt gewagt zu haben. wir haben viel ueber uns und die welt gelernt und hoffen, dass wir die innere ruhe und zufriedenheit auch zurueck in unseren alltag nehmen koennen. heute morgen haben wir mit einem laecheln den schnee vom zelt gefegt. eigentlich ist sommer am ende der welt, aber eben hier haelt sich nichts an die regeln. wir nehmens gelassen. in drei tagen geht unser flug nach buenos aires und dort waren 30 grad auf uns. ¡hasta luego!

auf dem heimweg Januar 15th, 2009 nach den winterlichen tagen in ushuaia liessen wir uns mit dem flugzeug in den sommer nach buenos aires katapultieren. wir haben uns ein studio gemietet und geniessen nach langer zeit wieder mal ein richtiges bett, das eigene badezimmer und die kleine kueche. nach ein paar tagen fuehlen wir uns in dieser grossstadt schon richtig zuhause. jeden tag sind wir unterwegs, schauen irgendwelche denkmaeler oder alte quartiere an, flanieren durch die vielen parks oder vergnuegen uns in den riesigen shopping-malls. so schoen es hier ist, wir koennen es trotzdem kaum erwarten an board „unseres“ frachtschiffes zu gehen. mitte januar ist es dann soweit. wir werden dann nach gut drei wochen rotterdam erreichen. ja und dann sind wir wirklich schon bald zu hause. wenn das wetter mitspielt werden wir auf dem heimweg nochmals aufs tandem steigen und so mitte februar den kanton uri erreichen. wir freuen uns auf das wiedersehen mit euch am samstag, 14. februar 2009, um 13.00 uhr an der schiffstation flueelen. bis bald