Alles hat ein Ende…

So war es auch mit unserem Aufenthalt an der Chilli Beach – irgendwann haben wir uns losgerissen und sind Richtung Süden weiter gezogen. Über den recht einfachen Bloomfield Track ging es in den Daintree Nationalpark. Hier trifft der Regenwald nochmals in aller Pracht auf weisse Strände. Der Kontrast ist unglaublich schön. Nach Cairns fuhren wir für ein paar Tage an den Lake Tinaroo. Der Stausee liegt in einem State Forest und bietet wunderschöne Campingplätze. Wieder mal blieben wir länger als geplant. Aber das los reissen viel diesmal doch einfacher: Unsere Ferien standen bevor! Wir hatten für fünf Tage eine Segelyacht mit Skipper gechartert. Zusammen segelten wir durch die Whitsunday Islands. Wir genossen ein unglaubliches Segelerlebnis und durften selber mit anpacken. Wir ankerten an einsamen Buchten, fanden paradiesische Strände oder sprangen direkt vom Boot ins türkisfarbenen Wasser. Völlig elektrisiert von dem neuen Erlebnis kamen wir wieder in Airlie Beach an. 

Inzwischen tickte unser Reiseuhr immer lauter und gefühlt auch schneller. Wir machten ein paar Fahrtage um in die Nähe von Brisbane zu kommen. In der Nähe von Gympie erwarteten uns unserer Berner Gspändli für ein Abschlusstreffen. Gemütliche Stunden, viel Geplauder, umkämpfte Dog-Partien und ein Fondue Bourguignonne machten die Tage perfekt. In der letzten Nacht erwischte uns noch ein heftiges Gewitter mit Hagel. Der Schaden hält sich zum Glück in Grenzen. Wir starteten in ein weiteres Abenteuer: Fraser Island. Aufgrund der abwesenden Backpacker wurde uns das bereisen der Insel wärmstens empfohlen. Wir wurden nicht enttäuscht. Mit einer Fähre ging es vom Inskip Point direkt an die 75 Mile Beach. Beach driving vom Feinsten stand uns bevor. Über 100 km über den Strand fuhren wir zum ersten Übernachtungsplatz bei Waddy Point. Am nächsten Morgen starteten wir unsere Fahrt zum nördlichsten Punkt. Wir kamen aber nicht so weit. Nach einer felsigen Kanaldurchfahrt blieben wir im anschliessenden Sand hoffnungslos stecken. Schaufeln, Sandbleche, zwei Meter fahren und wieder von vorne. Schlussendlich mussten wir die Seilwinde aktivieren um aus der misslichen Lage herauszukommen. Die weitere Fahrt nach Norden wurde dann einstimmig gestrichen! Wir fuhren zurück zu einem Campingbereich an der Beach und erholten uns vom strengen Vormittag. Beim Abwasch streiften dann plötzlich ein Dingoweibchen mit Jungtier um unser Camp. Auch am Morgen beim Sonnenaufgang an der Beach hatte es einige Dingos unterwegs. Wir verliessen die Beach für einen sandigen Inlandtrack durch den Regenwald. Auch wenn wir nur langsam vorwärtskamen und der angefahrene Aussichtspunkt total verwachsen war, war es doch sehr eindrücklich die dicke Vegetation auf dieser Sandinsel zu durchstreifen. Unsere Nachtlager schlugen wir wieder an der Beach auf – diesmal sahen wir keine Dingos – nur Sandflies.

Der bekannteste Ort auf Fraser Island ist wohl der Lake McKenzie. Dies ist ein Süßwassersee, mitten im Regenwald mit einem Sandstrand. Die perfekte Kombination aus meiner Sicht und ein herrlicher Platz einen heissen Nachmittag zu verbringen. Am nächsten Tag hiess es für uns schon wieder zurück aufs Festland. Der erste Stop war die Autowaschanlage. Unser Defender war durch die Strandfahrten und die dauernde Gischt vom Meer völlig mit Salz überzogen. 

Nun kamen wir unserem Reiseende immer näher. Gemütlich fuhren wir die Sunshine Coast hinunter. Stoppten immer mal wieder um nochmals aufs Meer zu schauen. In der Nähe von Brisbane mieteten wir uns für ein paar Tage in ein Cottage ein. Das Auto wurde geputzt, umgeräumt und für die Verschiffung vorbereitet. Am Freitag der 13. war unsere Abgabetermin – wir hoffen das ist kein schlechtes Omen. Alles lief glatt und am Nachmittag standen wir als Rucksacktouristen mitten in Brisbane. Wir genossen eine Wochenende in der City bevor wir nach Sydney flogen. Das erste Mal hiess es nun auch für uns: Masken auf! In der Stadt Sydney selber ist es wieder ganz entspannt. Aber hier spürten wir die Spuren der Australischen Grenzschliessung deutlich. Alles was mit Tourismus zu tun hat ist stark reduziert oder geschlossen. Wir machten eine Hop on Hop off Stadttour und sassen allein im Bus – ein komisches Gefühl. Das riesige Kreuzfahrtterminal liegt völlig verlassen da. In anderen Bereiche wie im Zoo oder Abends in den Pubs spürt man den Einfluss von Corona weniger. 

Tja, nun sitze ich zum letzten Mal am Notebook und tippe einen Reisebericht. In den letzten Tagen gab es immer wieder mal Tränen. Noch immer hadern wir etwas mit dem Ende unserer Auszeit. Aber wir schauen vorwärts und freuen uns auf unsere Lieben in der Schweiz – bis bald.

2 thoughts on “Alles hat ein Ende…

  1. Hoi Philipp und Kathrin

    Eure mega interresanten Berichte, waren stets eine willkommende Abwechslung in dieser speziellen Zeit. Ich konnte immer mit Euch mitträumen, vielen Dank. Wenn ihr Euch wieder eingelebt und erholt habt, könnten wir uns mal treffen, ab besten wenn Ihr euch bei uns meldet.

    Bis dahin wünschen wir Euch alles Gute.

    Conny und Andreas

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